Regenwassernutzung

Regen in Regenwassertonne

Nachhaltig und clever für Garten und Haushalt

In Zeiten von Klimawandel und steigenden Wasserpreisen wird der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen immer wichtiger. Regenwassernutzung ist eine einfache und effektive Möglichkeit, Wasser zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Egal, ob für den Garten oder den Haushalt – Regenwasser bietet viele Vorteile. In diesem Beitrag erfährst du, warum sich Regenwassernutzung lohnt, wie sie funktioniert und wie du sie umsetzen kannst.

Warum Regenwasser nutzen?

Regenwasser ist eine natürliche Ressource, die in ausreichender Menge kostenlos zur Verfügung steht. Anstatt es ungenutzt in die Kanalisation abfließen zu lassen, kannst du es für verschiedene Zwecke sammeln und verwenden. Die Vorteile der Regenwassernutzung sind vielfältig:

Kostenersparnis: Leitungswasser wird immer teurer. Durch die Nutzung von Regenwasser kannst du deinen Wasserverbrauch deutlich reduzieren.

Schonung der Umwelt: Regenwassernutzung entlastet die Trinkwasservorräte und reduziert den Energieverbrauch für die Aufbereitung und Verteilung von Leitungswasser.

Pflanzenfreundlich: Regenwasser ist frei von Kalk und Chlor, was es ideal für die Bewässerung von Pflanzen macht.

Schutz vor Überschwemmungen: Das Sammeln von Regenwasser kann die Kanalisation bei Starkregen entlasten und somit Überschwemmungen vorbeugen.

Wie funktioniert Regenwassernutzung?

Die Basis jeder Regenwassernutzungsanlage ist ein System, das Regenwasser auffängt, speichert und nutzbar macht. Hier sind die wichtigsten Komponenten im Überblick:

Dachfläche: Regenwasser wird über die Dachfläche gesammelt. Je größer die Dachfläche, desto mehr Wasser kann aufgefangen werden.

Regenrinne und Filter: Das Wasser fließt über die Regenrinne in ein Filtersystem, das Schmutzpartikel wie Laub oder Sand entfernt.

Speicherbehälter: Das gefilterte Wasser wird in einem Regentank oder einer Zisterne gespeichert. Diese Behälter gibt es in verschiedenen Größen und Materialien – von einfachen Regenfässern bis hin zu unterirdischen Tanks.

Verwendung: Das gespeicherte Regenwasser kann entweder per Gießkanne oder mit Hilfe einer Pumpe genutzt werden, z. B. für die Gartenbewässerung, Toilettenspülung oder die Waschmaschine.

Einsatzmöglichkeiten von Regenwasser

Regenwasser eignet sich für viele Anwendungen, bei denen kein Trinkwasser erforderlich ist. Hier einige Beispiele:

Gartenbewässerung: Egal, ob du Beete gießt, Rasen sprengst oder deine Balkonpflanzen pflegst – Regenwasser ist die perfekte Wahl.

Toilettenspülung: Für die Toilettenspülung wird kein Trinkwasser benötigt. Mit einer entsprechenden Anlage kannst du hier viel Wasser sparen.

Reinigung: Regenwasser eignet sich auch für die Reinigung von Terrassen, Autos oder Fahrrädern, da es keine Kalkflecken hinterlässt.

Waschmaschine: In Verbindung mit einem Filtersystem kann Regenwasser sogar für die Waschmaschine genutzt werden.

Regenwasser richtig speichern

Die Wahl des richtigen Speichers ist entscheidend für eine effiziente Regenwassernutzung. Für kleinere Gärten reicht oft ein einfaches Regenfass, das an die Regenrinne angeschlossen wird. Für größere Mengen bieten sich unterirdische Zisternen an, die mehr Platz und Schutz vor Frost bieten. Wichtig ist, den Speicher regelmäßig zu reinigen, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Tipps für den Einstieg

Anlage planen: Überlege, wofür du Regenwasser nutzen möchtest, und wähle die passende Anlage.

Lokal fördern lassen: Informiere dich über mögliche Förderprogramme deiner Stadt oder Gemeinde für Regenwassernutzungsanlagen.

Filter einbauen: Ein guter Filter schützt vor Verunreinigungen und erhöht die Lebensdauer der Anlage.

Wasserbedarf berechnen: Analysiere, wie viel Regenwasser du benötigst und plane die Größe des Speichers entsprechend.

So findest du den richtigen Tank

Die Wahl des passenden Speichers hängt von deinem Bedarf und der verfügbaren Fläche ab:

Regenfass (200–500 Liter): Für kleinere Gärten und gelegentlichen Gebrauch, meist direkt an die Dachrinne angeschlossen.

Regentonne mit Deckel: Schutz vor Verunreinigungen und Mückenbrut – besonders wichtig in warmen Monaten.

Unterirdische Zisterne (1.000–10.000 Liter): Für größere Gärten oder Haushalte mit mehreren Nutzungszwecken. Frostsicher, platzsparend und optisch unsichtbar.

Tipp: Plane einen Überlaufschutz ein – entweder zum Abfluss oder in eine Versickerungsmulde, damit bei Starkregen nichts überläuft.

Saisonale Nutzung & Pflege

Damit deine Regenwassernutzungsanlage lange hält und zuverlässig arbeitet, ist eine saisonale Pflege wichtig. Je nach Jahreszeit gibt es unterschiedliche Aufgaben:

Frühjahr:

  • Anlage auf Schäden oder Risse prüfen, besonders bei unterirdischen Zisternen und Schläuchen.
  • Filter und Siebe gründlich reinigen, um einen optimalen Wasserfluss zu gewährleisten.
  • Pumpenfunktion testen und gegebenenfalls entlüften.
  • Bei oberirdischen Speichern Algenbewuchs entfernen, um Geruchsbildung vorzubeugen.

Sommer:

  • Regelmäßig den Wasserstand kontrollieren – in Trockenperioden kann eine zusätzliche Wassereinsparung notwendig werden.
  • Bei warmem Wetter den Deckel des Speichers stets geschlossen halten, um Mückenbrut und Verdunstung zu vermeiden.
  • Gegebenenfalls Mückenschutznetze anbringen oder erneuern.

Herbst:

  • Laubfang und Dachrinnen gründlich reinigen, um Verstopfungen im Filtersystem zu verhindern.
  • Letzte Wartung der Filter vor dem Winter durchführen.
  • Bei Starkregenperioden Überlaufsystem überprüfen, um Überschwemmungen zu vermeiden.

Winter:

  • Oberirdische Regentonnen und Leitungen entleeren, um Frostschäden zu verhindern.
  • Pumpen und wasserführende Teile in frostfreien Räumen lagern.
  • Unterirdische Zisternen sind in der Regel frostsicher, sollten aber trotzdem auf einwandfreie Funktion kontrolliert werden.

Mit einer regelmäßigen, saisonabhängigen Pflege stellst du sicher, dass deine Anlage viele Jahre zuverlässig arbeitet und du die Vorteile der Regenwassernutzung voll ausschöpfen kannst.


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